Einem Vorstandsmitglied wurde diese Frage vor ein paar Tagen gestellt, und es entspann sich eine durchaus kontroverse Diskussion:
"Vögel sind nur bei strengem Frost über mehrere Tage zu füttern. Auf keinen Fall zu dieser Jahreszeit und bei diesem Wetter" war eine Position.
Ich habe entgegnet: "Ich füttere weiter. Peter Berthold, langjähriger Leiter der Vogelwarte Radolfzell, ebenfalls. Die Vögel füttern an die Jungen Insekten. Aber wenn sie selber kein 'Flugbenzin' haben, fressen sie die halt selbst. Stichwort Insektensterben. Ich beobachte die Meisen an unserem Glas. Da wird alles geschluckt und nichts als Futter mitgenommen."
Berthold bezog seine Empfehlung auf Forschungsergebnisse aus Großbritannien, die zeigten, dass sowohl Altvögel wie die Jungen von Ganzjahresfütterung profitieren. Bei schmalem Nahrungsangebot müssen die Altvögel weitere Strecken zurücklegen um selbst satt zu werden. Eine nahe gelegene Futterstelle bringt hier unschätzbaren Vorteil. Die Nestlingssterblichkeit wird erheblich gesenkt, und die Voraussetzungen für den kommenden Winter sind auch deutlich besser als für unterernährte Vögel. Die Beobachtungen der Wissenschaftler haben ferner ergeben, dass die Altvögel nur dann vom Menschen gereichtes Futter an ihre Nachkommen verfüttern, wenn sie selbst überhaupt keine natürliche Nahrung finden.
Die meisten Zugvögel sind zurück, nur noch die Mauersegler fehlen. Zur Stunde der Gartenvögel vom 9. bis 12. Mai werden die wieder im Land sein. Wer mitmachen will, kann die Bedingungen unter stundedergartenvoegel.de nachlesen, einen Zähl- und Meldebogen herunterladen und mit Glück sogar ein Fernglas gewinnen. Viel Spaß beim Vögel zählen!