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21.04.2015 Fünf Eier

Mit dem Drei-Uhr-Läuten der Turmuhr (Läuten kommt von laut) treffen wir ein und schleichen über dem Kirchenschiff die Bohlen entlang Richtung Fensterkreuz. Ein Turmfalke ist da, wird unruhig. Wir schießen einige liederliche Fotos durch die verdreckte Plexiglasscheibe, und ich schließe den Rechner an, um den direkten Blick festzuhalten.

24.04.2015 ????

"Es gibt nur noch vier Eier. Walter" lautete die SMS von Walter Riebe. War es eine Elster, die einen unbewachten Moment genutzt hatte um das Gelege zu plündern oder sind die Zeiten für die Turmfalken gerade so schlecht, dass sie die eigenen Eier fressen? Dass so etwas auch geschieht, ist belegt.

29.04.2015 Heute kommen wir zum sechs-Uhr-Läuten, im Video hört man noch die katholische Uhrzeit aus der Ferne. Wir finden einen traurigen Anblick vor: Nur noch ein Ei ist im Nistbereich zu sehen, und das auf der anderen Seite als vor fünf Tagen. Ein Turmfalke ist da, mit einer Maus im Schnabel. Das lässt darauf schließen, dass die Eier nicht alle kanibalisiert wurden, weil andere Nahrung vorhanden ist. Also wohl Räuber. Fliegende? Eichhörnchen, die die Kirchenwand spielend hoch kommen? Wurde das Gelege komplett geplündert, und das Ei ist schon nachgelegt?

19.05.2015 Heute folgte die angenehme Überraschung: Es lagen wieder fünf Eier im Gelege. Tage vorher waren die Falken schreiend um den Turm geflogen, das habe sich schon sehr nach Balz angesehen, meinte Walter Riebe.

26.05.2015 Der Tragödie zweiter Teil: wieder finden wir nur ein Ei vor, die Turmfalken lassen sich nicht sehen. Vermutlich war es das für dieses Jahr.

12.06.2015 Wieder sind wir um drei Uhr am Nistplatz und finden beide Turmfalken vor. Sie scheint zu brüten, er putzt im Fenster sein Gefieder. Als sie dann aufsteht und abfliegt, sehen wir wieder fünf Eier, die er umgehend besetzt. Wirklich erstaunlich wie beharrlich die beiden ihr Brutziel verfolgen. Hoffentlich haben sie inzwischen eine erfolgreiche Verteidigungsstrategie gegen den unbekannten Räuber entwickelt.